Am 1. Oktober 2014 führte unsere Stiftung die Fachtagung «Sinn oder Unsinn der Energiewende» durch, die sich kritisch mit der Energiestrategie 2050 auseinandersetzte. Da sich eine verfehlte Energiepolitik rasch zu einer umfassenden Schwächung der Schweiz auswachsen kann, muss die unvermittelt vom Bundesrat eingeläutete Energiewende hinterfragt und breit diskutiert werden. Dies war der Hintergrund der Tagung, die im historischen Empiresaal des Rathauses zum Äusseren Stand in Bern statt fand. Pressemitteilung und Referatstexte siehe weiter unten.

Referenten und Inhalte
Die hochkarätige Referentenschaft erläuterte dabei die relevanten Punkte einer zukunftsgerichteten Energiepolitik. Im Eingangsreferat führte der langjährige Direktor des Bundesamtes für Energie, Dr. rer. pol., dipl. Ing. ETH Eduard Kiener aus, dass nicht der Atomausstieg oder sogar staatlich verordnete Technologieverbote den Weg dafür weisen, sondern dass der Ersatz der fossilen Energien erfolgen müsse.

Dr. Irène Aegerter, ehemalige Vizepräsidentin SATW, führte anschaulich aus, dass durch die Einspeisung von Strom aus Sonne und Wind bis dato grösstenteils ausgeblendete Kosten für Speicherung und Verteilung auf die Stromkonsumenten zukommen werden, dass aber der Ausbau bzw. Aufbau eines intelligenten Stromnetzes (smart grid) zwingend sei für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien.

Der Sozialpsychologe Prof. Dr. Heinz Gutscher, Präsident SAGW, griff das Phänomen der Symbolheuristik auf, das dazu führen kann, dass breite Diskussionen nur noch im Rahmen von sog. „Orientierungswissen“ ablaufen und so zwangsweise verkürzt erfolgen, was durch den Medien-Mainstream zusätzlich gefördert wird. Am Schluss könne so ein Konformitätsdruck entstehen, der sich zu einer Barriere des Schweigens auswachse. Dies aber sei das Gegenteil einer zukunftsoffenen, aufgeklärten Gesellschaft.

Prof. Dr. Silvio Borner prognostizierte einen Wachstums- und Wohlstandsverlust durch die mit der Energiewende intendierte Entkoppelung von Stromverbrauch und Wirtschaftsentwicklung. Sein unmissverständliches Fazit: Die Energiewende macht weder aus ökonomischer noch aus ökologischer Sicht Sinn. Zudem bestätigte er die Ausführungen von Heinz Gutscher anschaulich: «Die Energiewende wird durch Interessen und Ideologien in quasi-religiöse Sphären verschoben. … Wenn Sie gegen die Energiewende sind, dann gelten Sie als schlechter Mensch.»

Im Podiumsgespräch, moderiert von Dr. sc. nat. Felix Blumer, wurden zusätzlich auch noch die Zusammenhänge von Energieverbrauch und Klimaveränderungen erörtert, was einem anwesenden Journalisten den Kragen platzen liess, da seiner Meinung nach diese Zusammenhänge nicht genügend wissenschaftlich erhärtet seien.